Logo Rote ListeLogo PatientenInfo-Service Gebrauchsinformationsverzeichnis Deutschland

PatientenInfoService - Informationen für Patienten



Inhaltsbereich

Euphylong® i.v. 200, 200 mg, Injektionslösung

Theophyllin

Takeda GmbH
PZN:
08489271

Inhaltsangabe

Gebrauchsinformation: Information für Patienten

Euphylong®i.v. 200, 200 mg, Injektionslösung

Theophyllin

Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
  • Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

  • Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

  • Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die vermeintlich gleichen Beschwerden haben wie Sie.

  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.

1. Was ist Euphylong i.v. 200 und wofür wird es angewendet?

Euphylong i.v. 200 ist ein Arzneimittel zur Behandlung von Asthma (Bronchospasmolytikum).

Euphylong i.v. 200 wird angewendet zur Akutbehandlung von Atemnotzuständen aufgrund von Einengung der Atemwege (Bronchokonstriktion) bei Asthma bronchiale und chronisch einengenden (obstruktiven) Atemwegserkrankungen (z. B. chronische Bronchitis und Lungenemphysem).

Euphylong i.v. 200 sollte nicht als Mittel der ersten Wahl zur Behandlung von Asthma bei Kindern angewendet werden.

2. Was sollten Sie vor der Anwendung von Euphylong i.v. 200 beachten?

Euphylong i.v. 200 darf nicht angewendet werden

  • Wenn Sie allergisch gegen Theophyllin oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.

  • Wenn Sie einen frischen Herzinfarkt haben.

  • Wenn Sie an akuten Herzrhythmusstörungen mit gesteigerter Herzschlagfolge (tachykarde Arrhythmien) leiden.

  • Von Kindern unter 6 Monaten.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Euphylong i.v. 200 ist erforderlich,

  • Wenn Sie an einer instabilen Angina pectoris (Erkrankung der Herzkranzgefäße) leiden.

  • Wenn Sie eine Neigung zu Herzrhythmusstörungen mit gesteigerter Herzschlagfolge (tachykarde Arrhythmien) haben.

  • Wenn Sie an sehr hohem Blutdruck leiden.

  • Wenn Sie an einer hypertrophen obstruktiven Kardiomyopathie (chronische Herzmuskelerkrankung) leiden.

  • Wenn Sie eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) haben.

  • Wenn Sie ein epileptisches Anfallsleiden haben.

  • Wenn Sie ein Magen- und/oder Zwölffingerdarmgeschwür haben.

  • Wenn Sie an Porphyrie (bestimmte Stoffwechselstörung) leiden.

  • Wenn Sie eine Leber- oder Nierenfunktionsstörung haben (siehe Abschnitt 3.).

  • Wenn bei Ihnen eine Elektrokrampftherapie durchgeführt wird, da Theophyllin die Krampfanfälle verlängern kann.

Wenn die Dosierung von Euphylong i.v. 200 keine ausreichende Wirkung zeigt und falls Nebenwirkungen auftreten, sollte die Serumkonzentration von Theophyllin von Ihrem Arzt überwacht werden.

Wenn bei Ihnen Fieber auftritt, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Er wird die Dosis von Euphylong i.v. 200 gegebenenfalls verringern.

Falls diese Angaben bei Ihnen zutreffen oder früher einmal zutrafen, befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt.

Kinder

Euphylong i.v. 200 darf bei Kindern unter 6 Monaten nicht angewendet werden.

Ausschließlich in Ausnahmefällen sollten Kinder unter 1 Jahr Theophyllin i.v. erhalten.

Theophyllin wird im Körper von Kindern je nach Lebensalter unterschiedlich schnell abgebaut (siehe Abschnitt 3.).

Ältere Menschen

Die Anwendung von Euphylong i.v. 200 bei älteren und/oder schwerkranken Patienten ist mit einer erhöhten Gefahr der Überdosierung verbunden und soll daher durch Blutspiegelkontrollen überwacht werden (siehe Abschnitt 3.).

Anwendung von Euphylong i.v. 200 zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Verstärkte Wirkung von Euphylong i.v. 200 bei gleichzeitiger Behandlung mit bzw. Einnahme von:

  • Anderen xanthinhaltigen Arzneimitteln.

  • ß-Sympathomimetika (Arzneimittel zur Stimulation des autonomen Nervensystems).

  • Coffein-haltigen Getränken wie z. B. Kaffee, Tee, Coca-Cola, Mate, Guaraná, Energy-Drinks.

  • Oralen Kontrazeptiva (“Pille”).

  • Bestimmten Makrolidantibiotika wie Erythromycin oder Troleandomycin, Clarithromycin, Josamycin, Spiramycin.

  • Chinolonen und Fluorochinolonen (Antibiotika des Typs Gyrasehemmer: besonders Ciprofloxacin, Enoxacin, Pefloxacin; siehe Hinweis unten*).

  • Imipenem (Antibiotikum; besonders Nebenwirkungen wie Krämpfe sind zu erwarten).

  • Isonicotinsäurehydrazid (Antibiotikum).

  • Thiabendazol (Fungizid und Wurmmittel).

  • Calcium-Antagonisten (Herz-Kreislaufmedikamente wie z. B. Verapamil, Diltiazem).

  • Propranolol, Propafenon, Mexiletin, Ticlopidin (Herz-Kreislaufmedikamente).

  • Cimetidin, Ranitidin (Mittel zur Dämpfung der Magensaftproduktion).

  • Allopurinol, Febuxostat (Arzneistoffe zur Behandlung von Gicht).

  • Fluvoxamin, Viloxazin (unter anderem Antidepressiva).

  • α-Interferon, Peginterferon α (Immunsystem-stimulierende Mittel).

  • Rofecoxib (Antirheumatikum).

  • Pentoxifyllin (Arzneimittel gegen Durchblutungsstörungen).

  • Disulfiram (Arzneistoff zur Entwöhnung bei Alkoholabhängigkeit).

  • Phenylpropanolamin (Appetitzügler).

  • Zafirlukast, Zileuton (Arzneistoffe zur Behandlung von Asthma).

  • Grippe- und Tuberkuloseimpfung (Influenza- und BCG-Impfung).

  • Idrocilamid (Mittel zur Behandlung schmerzhafter Muskelkontrakturen).

  • Aciclovir (Mittel zur Behandlung von bestimmten Infektionskrankheiten).

  • Etintidin.

Bei gleichzeitiger Behandlung mit einem dieser Arzneimittel sollte der Theophyllin-Spiegel kontrolliert und gegebenenfalls eine Dosisanpassung von Ihrem Arzt durchgeführt werden. Dies gilt auch nach Absetzen eines dieser Medikamente.

* Bei paralleler Behandlung mit Ciprofloxacin ist die Theophyllin-Dosis auf maximal 60 %, bei Anwendung von Enoxacin auf maximal 30 % und bei Anwendung von Grepafloxacin oder Clinafloxacin auf 50 % der empfohlenen Dosis zu reduzieren.

Auch andere Chinolone (z. B. Pefloxacin, Pipemidsäure) können die Wirkung von Theophyllin-Arzneimitteln verstärken. Es wird daher dringend empfohlen, bei gleichzeitiger Behandlung mit Chinolonen therapiebegleitende engmaschige Theophyllin-Konzentrationsbestimmungen durchzuführen.

Verminderte Wirksamkeit von Euphylong i.v. 200 mit eventuell erforderlicher Anhebung der Theophyllin-Dosis durch Ihren Arzt bei gleichzeitiger Einnahme von:

  • Barbituraten wie z. B. Phenobarbital, Pentobarbital und Primidon.

  • Carbamazepin (Mittel gegen z. B. Epilepsie).

  • Phenytoin und Phosphenytoin.

  • Rifampicin und Rifapentin (antibakterielle Antibiotika).

  • Sulfinpyrazon (entzündungshemmendes und blutverdünnendes Arzneimittel).

  • Ritonavir (Arzneimittel unter anderem zur Behandlung von HIV-Infektionen).

  • Aminoglutethimid.

  • Hypericin-haltigen Arzneimitteln (Johanniskraut).

  • Bei Rauchern.

Abschwächung der Wirkung folgender Medikamente durch gleichzeitige Einnahme von Euphylong i.v. 200:

  • Lithiumcarbonat.

  • β-Rezeptorenblocker.

  • Adenosin.

  • Benzodiazepine.

Theophyllin verstärkt die harntreibende Wirkung von Diuretika wie z. B. Furosemid (Mittel zur Ausschwemmung von Wasser aus dem menschlichen Körper).

Die Anwendung des Wirkstoffs Halothan kann bei Patienten, die Euphylong i.v. 200 erhalten, zu schweren Herzrhythmusstörungen führen.

Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.

Aufgrund der vielfältigen Wechselwirkungen von Theophyllin sind Serumspiegelkontrollen durch Ihren Arzt bei längerfristiger Einnahme von Euphylong i.v. 200 mit anderen Medikamenten allgemein ratsam.

Anwendung von Euphylong i.v. 200 zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken

Kaffee wirkt verstärkend auf die Wirkung von Theophyllin. Rauchen steigert den Theophyllin-Abbau und schwächt somit die Wirkung ab. Die Einnahme zusammen mit Alkohol kann das Reaktionsvermögen zusätzlich beeinträchtigen (siehe Abschnitt 2.).

Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Schwangerschaft

Zu einer Anwendung von Theophyllin während der ersten drei Schwangerschaftsmonate liegen bislang keine ausreichenden Erfahrungen vor, daher sollte eine Anwendung von Euphylong i.v. 200 während dieser Zeit vermieden werden.

Während des zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittels sollte Theophyllin nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt angewendet werden, da es in den Blutkreislauf des Ungeborenen übergeht und dort Arzneimittelwirkungen zeigen kann.

Wird eine Patientin am Ende der Schwangerschaft mit Theophyllin behandelt, kann es zur Wehenhemmung kommen.

Neugeborene, deren Mütter vor der Geburt mit Theophyllin behandelt wurden, müssen sorgfältig auf Arzneimittelwirkungen überwacht werden.

Stillzeit

Theophyllin geht in die Muttermilch über. Aus diesem Grund ist die therapeutische Theophyllin-Dosis bei einer stillenden Frau so niedrig wie möglich zu halten. Das Stillen sollte möglichst unmittelbar vor der Gabe des Arzneimittels erfolgen. Das gestillte Kind muss sorgfältig auf ein mögliches Auftreten von Theophyllin-Wirkungen (Anstieg der Herzfrequenz, Erbrechen, Erregbarkeit) hin überwacht werden. Sollten höhere therapeutische Dosen notwendig sein, muss abgestillt werden.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Euphylong i.v. 200 kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass z. B. die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen sowie zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol oder Medikamenten, die ihrerseits das Reaktionsvermögen beeinträchtigen können.

Euphylong i.v. 200 enthält Natrium

Eine Ampulle zu 10 ml enthält 1,71 mmol (39,42 mg) Natrium. Wenn Sie eine kochsalzarme Diät einhalten müssen, sollten Sie dies berücksichtigen.

3. Wie ist Euphylong i.v. 200 anzuwenden?

Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Euphylong i.v. 200 ist individuell nach Wirkung zu dosieren.

Dabei ist zu berücksichtigen:

  • Die Dosierung sollte möglichst nach Bestimmung des Theophyllin-Plasmaspiegels (Theophyllin-Untersuchung im Blut) ermittelt werden (anzustrebender Bereich: 5 bis 20 µg/ml). Kontrollen des Theophyllin-Serumspiegels (Theophyllin-Untersuchung im Blut) sind insbesondere auch bei reduzierter Wirksamkeit oder dem Auftreten unerwünschter Wirkungen angezeigt.

  • Zur Bestimmung der Anfangsdosis ist eine eventuelle Vorbehandlung mit Theophyllin oder seinen Verbindungen hinsichtlich einer Dosisminderung zu berücksichtigen. Um das Risiko unerwünschter Wirkungen bei der intravenösen Gabe von Euphylong i.v. 200 zu vermindern, sollte eine Dosis von 16,5 mg pro Minute nicht überschritten werden (siehe Abschnitt Hinweise zur „Art und Dauer der Anwendung“).

  • Für die Ermittlung der Dosis ist als Körpergewicht das Normalgewicht einzusetzen, da Theophyllin nicht vom Fettgewebe aufgenommen wird. Dies ist insbesondere zu beachten, wenn Sie stark übergewichtig sind.

  • Euphylong i.v. 200 darf bei Kindern unter 6 Monaten nicht angewendet werden (siehe auch Abschnitt 2.).

Kinder ab 6 Monate sowie Raucher benötigen im Vergleich zu nichtrauchenden Erwachsenen eine höhere körpergewichtsbezogene Theophyllin-Dosis infolge eines vermehrten Abbaus. Im Gegensatz hierzu ist bei älteren Patienten (ab dem 60. Lebensjahr) die Theophyllin-Ausscheidung verlangsamt.

Bei Rauchern, die das Rauchen einstellen, sollte wegen des Anstiegs des Theophyllin-Blutspiegels vorsichtig dosiert werden.

Bei Patienten mit Herzleistungsschwäche (Herzinsuffizienz), schwerem Sauerstoffmangel, eingeschränkter Leberfunktion, Lungenentzündung, Virusinfektion (insbesondere Influenza), im höheren Lebensalter sowie bei der Behandlung mit bestimmten anderen Medikamenten (siehe Abschnitt 2. „Anwendung von Euphylong i.v. 200 zusammen mit anderen Arzneimitteln“) ist die Theophyllin-Ausscheidung sehr häufig verlangsamt. Bei höhergradigen Nierenfunktionsstörungen kann es zu einer Anhäufung (Kumulation) von Theophyllin-Stoffwechselprodukten kommen. Solche Patienten benötigen daher geringere Dosen und Steigerungen müssen mit besonderer Vorsicht erfolgen. Weiterhin ist über eine reduzierte Theophyllin-Ausscheidung nach Tuberkulose- und Grippe-Impfung berichtet worden, so dass bei gleichzeitiger Behandlung ebenfalls eine Dosisminderung erforderlich sein könnte.

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:

Empfohlenes Dosierungsschema:

Je nach Lebensalter und Begleiterkrankungen ist folgendes Dosierungsschema für die intravenöse Gabe von Euphylong i.v. 200 zu empfehlen:

Initialdosis

Dosis/ kg Körpergewicht* i.v.

ohne Vorbehandlung mit Theophyllin

4,0 bis 5,0 mg innerhalb von 20 bis 30 Minuten i.v.

wenn eine Vorbehandlung mit Theophyllin bekannt bzw. nicht sicher auszuschließen ist

2,0 bis 2,5 mg innerhalb von 20 bis 30 Minuten i.v.

*Bei stark übergewichtigen (adipösen) Patienten ist hier das Normalgewicht einzusetzen.

Gewöhnlich wird der Inhalt einer Ampulle Euphylong i.v. 200 ein- bis dreimal täglich intravenös injiziert. Euphylong i.v. 200 kann in geeigneten Fällen auch in Form einer intravenösen Infusion oder im Sonderfall durch Einnahme der Ampullenlösung oral angewendet werden. Bei akuter Atemnot wird der Inhalt von 1 bis 2 Ampullen Euphylong i.v. 200 gegeben. Ein Mindestabstand von 8 Stunden zwischen 2 Einzeldosen ist einzuhalten.

Im Notfall

Bei unbekannter Vormedikation und nicht verfügbarem Theophyllin-Plasmaspiegel kann eine Initialdosis von 2,0 bis 2,5 mg Theophyllin pro kg Körpergewicht innerhalb von 20 bis 30 Minuten i.v. gegeben werden. Hierbei ist die Gefahr von Überdosierungserscheinungen relativ gering.

Langsam über mindestens 5 Minuten in eine ausreichend große Vene injizieren. Diese Anwendung ist Notfällen vorbehalten und muss unbedingt langsam (siehe oben) erfolgen, da sonst schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten können. Todesfälle nach zu rascher Injektion sind beschrieben.

Erhaltungsdosis

stündliche Dosis Theophyllin i.v. in mg / kg Körpergewicht

tägliche Erhaltungsdosis

Theophyllin i.v. in mg / kg Körpergewicht

erste bis zwölfte Stunde

ab dreizehnter Stunde

Kinder:

6 Monate bis 9 Jahre

1,00

0,80

19

9 Jahre bis 16 Jahre

0,80

0,65

15

Erwachsene:

Raucher

0,80

0,65

15

Nichtraucher

0,55

0,40

9,5

Alter über 60 Jahre oder/und Cor pulmonale

0,50

0,25

5,5

bei obstruktiver Kardiomyopathie oder schwerer Leberfunktionsstörung

0,40

0,10 bis 0,15

2,0 bis 4,0

Art der Anwendung

Zur intravenösen Injektion und Infusion.

Es dürfen nur klare Lösungen verwendet werden.

Die intravenöse Injektion wird am liegenden Patienten bewusst langsam (ca. 5 Minuten) durchgeführt.

Der Patient sollte nach erfolgter Injektion bzw. Infusion kurze Zeit ruhen und überwacht werden.

Bei bekannter oder zu vermutender vorheriger Gabe von methylxanthinhaltigen Arzneimitteln muss die Injektion bzw. Infusion besonders überwacht und bei Anzeichen von Unverträglichkeit abgebrochen werden.

Bei der Infusionstherapie können die angegebenen Mengen an Ampullen zu einer kompatiblen Infusionslösung (vorzugsweise physiologische Kochsalzlösung) zugemischt und die der Dosierungsempfehlung entsprechende Menge innerhalb von 20 bis 30 Minuten i.v. infundiert werden.

Um das Risiko unerwünschter Wirkungen bei der intravenösen Gabe von Euphylong i.v. 200 zu vermindern, sollte eine Dosis von 16,5 mg/min, entsprechend 8,9 ml/min (bei einer Verdünnung mit 250 ml kompatibler Infusionslösung) bzw. 17,2 ml/min (bei einer Verdünnung mit 500 ml kompatibler Infusionslösung) nicht überschritten werden.

Die Infusionsdauer kann nach oben genanntem Dosierungsschema ermittelt werden. Sie ist jedoch nach den individuellen Erfordernissen zu modifizieren.

Im Falle einer Infusionstherapie von Säuglingen und Kleinkindern ist eine Begrenzung der zu infundierenden Flüssigkeitsmenge zu beachten.

Euphylong i.v. 200 ist zur intravenösen Anwendung bestimmt und kann im Sonderfall oral verabreicht werden (siehe empfohlenes Dosierungsschema).

Im Notfall kann der Patient den Inhalt von 1 bis 2 Ampullen verdünnt in Flüssigkeit oral einnehmen. Ein Mindestabstand von 8 Stunden zwischen zwei Einzeldosen ist einzuhalten.

Dauer der Anwendung

Die Dauer der Anwendung richtet sich nach Art, Schwere und Verlauf der Erkrankung und wird vom behandelnden Arzt bestimmt.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Euphylong i.v. 200 zu stark oder zu schwach ist.

Wenn Sie eine größere Menge von Euphylong i.v. 200 angewendet haben, als Sie sollten

Bei einer Überdosierung mit Euphylong i.v. 200 treten bei Theophyllin-Blutspiegeln bis zu 20 µg/ml in der Regel die bekannten Theophyllin-Nebenwirkungen (u. a. Magen-Darm-Beschwerden, zentralnervöse Erregbarkeit, Herzrhythmusstörungen) mit gesteigerter Intensität auf.

Übersteigt der Theophyllin-Blutspiegel 25 µg/ml, können zentralnervöse und kardiale Reaktionen bis hin zu Krampfanfällen bzw. schweren Herzrhythmusstörungen sowie Herz-Kreislauf-Versagen auftreten. Solche Reaktionen können auch ohne die Vorboten leichterer Nebenwirkungen auftreten.

Bei erhöhter individueller Theophyllin-Empfindlichkeit sind schwerere Überdosierungserscheinungen auch schon unterhalb der genannten Blutspiegel-Konzentration möglich.

Es wurde im Zusammenhang mit schweren Theophyllin-Vergiftungen von Todesfällen berichtet.

Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit Euphylong i.v. 200 benachrichtigen Sie sofort einen Arzt. Dieser sollte, je nachdem wie lange die Anwendung zurückliegt, Maßnahmen ergreifen, die am Ende dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.

Wenn Sie die Anwendung von Euphylong i.v. 200 vergessen haben

Die doppelte Dosis sollte nicht verabreicht werden, wenn die vorherige Anwendung vergessen wurde. Halten Sie bitte Rücksprache mit Ihrem Arzt und führen Sie die Anwendung, wie in der Dosierungsanleitung beschrieben, fort.

Wenn Sie die Anwendung von Euphylong i.v. 200 abbrechen

Bei einer Unterbrechung oder plötzlicher Beendigung der Therapie (Absetzen) besteht die Gefahr einer akuten Verschlechterung der Beschwerden.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Behandelten auftreten müssen.

Mögliche Nebenwirkungen

Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen):

  • Veränderungen der Blutsalze (Serumelektrolyte), insbesondere verminderter Kalium-Gehalt des Blutes (Hypokaliämie), Anstieg von Calcium, Harnsäure (Hyperurikämie) sowie des Blutzuckers (Hyperglykämie).

  • Kopfschmerzen, Erregungszustände, Gliederzittern, Unruhe, Schlaflosigkeit, Schwindel.

  • Beschleunigter bzw. unregelmäßiger Herzschlag (Tachykardie bzw. Arrhythmie), Herzklopfen (Palpitationen), Blutdruckabfall.

  • Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall.

  • Verstärkte Harnausscheidung (Diurese), Anstieg von Kreatinin.

Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):

  • Überempfindlichkeitsreaktionen gegenüber Theophyllin (u. a. Hautausschlag, Juckreiz, Nesselsucht, Bronchospasmen) einschließlich schwerer allergischer (anaphylaktischer) Reaktionen.

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):

  • Krampfanfälle.

  • Anregung der Magensäuresekretion*).

*) Infolge einer verringerten Spannung des unteren Speiseröhrenschließmuskels (Tonusminderung im unteren Ösophagussphinkter) kann ein bestehender Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre (gastroösophagealer Reflux, Sodbrennen) in der Nacht verstärkt werden.

Verstärkte Nebenwirkungen können bei Überempfindlichkeit oder einer Überdosierung (Theophyllin-Blutspiegel über 20 µg/ml) auftreten.

Vor allem bei erhöhten Theophyllin-Blutspiegeln von mehr als 25 µg/ml können toxische Wirkungen wie Krampfanfälle, plötzlicher Blutdruckabfall, Herzrhythmusstörungen (ventrikuläre Arrhythmien), Herz-Kreislaufversagen, Zerfall der Skelettmuskulatur (Rhabdomyolyse) und schwere Magen-Darmerscheinungen (unter anderem gastrointestinale Blutungen) auftreten.

Besondere Hinweise

Bei den ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion darf Euphylong i.v. 200 nicht nochmals angewendet werden. Ihr Arzt wird über den Schweregrad und gegebenenfalls erforderliche weitere Maßnahmen entscheiden.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Abt. Pharmakovigilanz

Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3

53175 Bonn

Website: www.bfarm.de

anzeigen.

Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

5. Wie ist Euphylong i.v. 200 aufzubewahren?

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und dem Behältnis nach „Verwendbar bis:“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Nach Öffnen des Behältnisses sofort verwenden.

Aufbewahrungsbedingungen

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

Haltbarkeit nach Anbruch der Zubereitung

Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Lösung (nach Mischung mit Infusionslösungen) wurde für 24 Stunden bei 15 bis 25 °C nachgewiesen. Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Lösung sofort verwendet werden.

6. Inhalt der Packung und weitere Informationen

Was Euphylong i.v. 200 enthält

  • Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Theophyllin.

    10 ml Injektionslösung enthalten 200 mg Theophyllin.

  • Die sonstigen Bestandteile sind:

    Natriumacetat, Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke.

Wie Euphylong i.v. 200 aussieht und Inhalt der Packung

Euphylong i.v. 200 ist in Packungen mit 5 Ampullen zu 10 ml Injektionslösung und in Klinikpackungen erhältlich.

Pharmazeutischer Unternehmer

Takeda GmbH

Byk-Gulden-Straße 2

78467 Konstanz

Tel.: 0800 8253325

Fax: 0800 8253329

E-Mail: medinfo@takeda.de

Mitvertreiber

AstraZeneca GmbH

22876 Wedel

Telefon: 04103 7080

Produktanfragen: 0800 2288660

Telefax: 04103 7083293

E-Mail: azinfo@astrazeneca.com

www.astrazeneca.de

Hersteller

Takeda GmbH

Betriebsstätte Singen

Robert-Bosch-Straße 8

78224 Singen

oder alternativ:

Takeda Austria GmbH

St. Peter Straße 25

4020 Linz

Austria

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Juni 2016.

Die folgenden Passagen enthalten Hinweise an den behandelnden Arzt

Bei leichten Überdosierungserscheinungen:

Euphylong i.v. 200 sollte abgesetzt und der Theophyllin-Serumspiegel bestimmt werden. Bei Wiederaufnahme der Behandlung sollte die Dosis entsprechend vermindert werden.

Bei zentralnervösen Reaktionen (z. B. Unruhe und Krämpfen):

Diazepam i.v., 0,1 - 0,3 mg/kg KG, bis zu 15 mg.

Bei vitaler Bedrohung:

  • Überwachung lebenswichtiger Funktionen.

  • Freihalten der Atemwege (Intubation).

  • Zufuhr von Sauerstoff.

  • Bei Bedarf i.v. Volumensubstitution mit Plasmaexpandern.

  • Kontrolle und evtl. Korrektur des Wasser- und Elektrolythaushalts.

  • Hämoperfusion (siehe unten).

Bei bedrohlichen Herzrhythmusstörungen:

i.v. Gabe eines ß-Blockers titrierend nach Herstellerangaben bei Nicht-Asthmatikern
(1 mg bei Erwachsenen, 0,02 mg/kg KG bei Kindern), diese Dosis kann alle 5 bis 10 Minuten bis zur Rhythmus-Normalisierung oder bis zur Höchstdosis von 0,1 mg/kg wiederholt werden.

Vorsicht:

ß-Blocker (z. B. Propranolol) können bei Asthmatikern schwere Bronchospasmen auslösen. Bei Asthma-Patienten sollte Verapamil gegeben werden.

Bei besonders schweren Vergiftungen, die auf die genannten Maßnahmen nicht ausreichend ansprechen, sowie bei sehr hohem Theophyllin-Serumspiegel kann durch Hämoperfusion/Hämodialyse (Blutwäsche) eine schnelle und vollständige Entgiftung erreicht werden.

Die weiteren Möglichkeiten zur Behandlung einer Vergiftung mit Euphylong i.v. 200 richten sich nach dem Ausmaß und Verlauf sowie den Symptomen des Patienten.


Zusätzliche Informationen und Links

Website erstellt in
Zusammenarbeit mit


© 2024 Rote Liste® Service GmbH